Für ein griffiges Schweizer Konzernverantwortungsgesetz

Die "Koalition für Konzernverantwortung"
Die "Koalition für Konzernverantwortung" wurde 2015 gegründet und besteht aus über 80 Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie Hilfswerken. Ihr Ziel ist es, Konzerne mit Sitz in der Schweiz für solche Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung zur Verantwortung zu ziehen und hat dafür die "Konzernverantwortungsinitiative" lanciert.
Die Koalition erhielt breite Unterstützung von Freiwilligen, Wirtschaftsvertretern, Politikern und Kirchenvertretern. Jedoch scheiterte die Initiative am 29. November 2020 bei der Abstimmung am Ständemehr, trotz Zustimmung von 50,7% der Stimmberechtigten. Der Bundesrat erhielt den Auftrag, den verwässerten Gegenvorschlag umzusetzen.
Trotz der Ablehnung wollte sich die Koalition weiterhin dafür einsetzen, dass Unternehmen für ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft zur Verantwortung gezogen werden. Eine weitere Petition wurde 2022 lanciert, die den Bundesrat auffordert, schneller zu handeln und dabei die Richtlinien der EU zu respektieren. Innerhalb von nur 100 Tagen wurden über 200'000 Unterschriften gesammelt. Die Petition bestätigt erneut, wie breit die Unterstützung für dieses Anliegen ist.
Gründe für die Unterstützung
Alle Akteure entlang der Lieferkette müssen unter Einhaltung der selben Standards verpflichtet sein, Menschenrechtsverletzungen oder Umweltschäden zu verhindern. Zahlreiche KMU integrieren bereits ethische und nachhaltige Praktiken in ihren Geschäftsmodellen, darunter unsere Mitglieder.
Das Gesetz schafft Fairness und Transparenz, wobei es verhindert, dass sich Konzerne durch unverantwortungsvolle Praktiken Vorteile ermöglichen. Die Wirtschaft dient dem Wohl aller - damit ist faires und verantwortungsvolles Handeln im Interesse aller Akteure.
Die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards entlang der Lieferkette minimiert das Risiko von Rechtsstreitigkeiten und Haftungsansprüchen gegenüber Unternehmen. Ein griffiges Konzernverantwortungsgesetz schafft klare Richtlinien und Verantwortlichkeiten, die dazu beitragen, Risiken zu reduzieren und rechtliche Unsicherheiten und Imageschäden zu vermeiden. Ein Gesetz, welches die europäischen Richtlinien respektiert, fördert zudem die internationale Zusammenarbeit in der Unterbindung von Menschenrechtsverletzungen und Umweltschutz.
Obwohl KMU grundsätzlich nicht direkt betroffen sind (ausser sie sind in einem Hochrisikosektor tätig), ist das Anliegen für Klein- und Kleinstunternehmen wichtig. Deshalb empfiehlt der Vorstand von "Der Gewerbeverein" die Unterstützung der Koalition durch die Unterzeichnung des Appels.
Weiterführende Links